Unsere Geschichte 1997-2022

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Chronik 25 Jahre Frauenkulturarchiv Grau
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1. Gründung und Auftrag

23.6.1997: Die Stiftung Frauenkulturarchiv Graubünden wird ins Leben gerufen. Die Stiftung wird aus privaten Mitteln von Silke Margherita Redolfi, Historikerin und Archivarin, und Silvia Hofmann, Germanistin, gegründet. Notarin ist Dr. Eveline Widmer-Schlumpf.

Die Ziele sind: Dokumente zur Geschichte der Frauen in Graubünden sichern, Frauen in Graubünden in der Öffentlichkeit sichtbar machen und eine Forschungsstelle zur Frauen- und Geschlechtergeschichte führen.

2. Betrieb erste Jahre bis 2022

1.10.1997: Das Frauenkulturarchiv Graubünden nimmt seine Arbeit in Thusis auf. Das Rätoromanische Fernsehen und viele Medien berichten darüber.

1997: Das Frauenkulturarchiv erhält 50 000 Franken aus dem Pro Patria-Markenverkauf zur Förderung des Pilotprojekts Frauenkulturarchiv, eine grössere Spende einer Forscherin und 10 000 Franken vom Kanton Graubünden als Anschubfinanzierung.

Es folgen der sukzessive Aufbau der Sammlung und die Gründung eines Fördervereins. Seit 2000 erhalten wir eine finanzielle Unterstützung des Kantons.

1998: Die Grafikerin Anna Stoffel gestaltet das erste Logo.

1999: das Frauenkulturarchiv hat eine eigene Website.

2000: Der Kanton anerkennt das Frauenkulturarchiv als kantonale Institution und leistet erstmals einen Betriebsbeitrag von 25 000. Dieser deckt aber nur die Grundkosten. Löhne können keine ausbezahlt werden.

2002, Februar: Umzug von Thusis nach Chur in die Casanna an die Fontanastrasse 15.

2007: Anerkennungspreis der Frauenstiftung Irma-Landolt-Lechner. Es ist die erste öffentliche Anerkennung im Kanton.

2007: Erhöhung des kantonalen Betriebsbeitrags auf 40 000.

2008: Silke Margherita Redolfi übernimmt als alleinige Leiterin das Frauenkulturarchiv Graubünden. Silvia Hofmann scheidet aus der operativen Führung aus. Sie bleibt Stiftungsrätin.

2008: Umzug an die Goldgasse 10 in die Churer Altstadt. Die Wahl zeigt sich als vorteilhaft, weil die geografische Lage und ein Schaufenster das Frauenkulturarchiv und seine Arbeit sichtbarer machen.

2011: Wegen der vielen Archive, die im Frauenkulturarchiv abgegeben werden, muss ein Zweitarchiv gemietet werden. Dieses befindet sich seit 2016 in Thusis. Das grosszügige Lokal bietet Platz für Kurse und Veranstaltungen.

2012: Das Frauenkulturarchiv erhält den Dunna-Preis der Bündner Akademikerinnenvereinigung.

Das Frauenkulturarchiv führt auch eine reiche Bibliothek mit Biografien, Werken zur Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie zu vielfältigen Themen des weiblichen Alltags.

Beratungen und Auskünfte für Forschende, Medienschaffende und Privatpersonen werden immer wichtiger. Das Frauenkulturarchiv hat sich als Fachstelle etabliert.

3. Statistik 1997-2021

BesucherInnen von Veranstaltungen und BesucherInnen Archiv von 1997-2011: 4000; von 2012-2021: 3548, total ca. 7500

Stunden in Ehrenamt von 1997-20210: 14 000; 2011-2021: 11 000. Total ca. 25 000 zu einem Stundenlohn von 50 wären dies 1 250 000 Franken an investiertem Geld.

Veranstaltungen von 1997-2011: 150; von 2012-2021: 40. Total ca. 190.

Spendengelder 1997-2022: Der Förderverein unter der ersten Präsidentin Myrtha Welti kann dem Frauenkulturarchiv von 1997 bis zu seiner Auflösung 2005 Mittel von über 80 000 Franken beschaffen. Dank Spenden erhielt das Archiv bis 2012 nochmals ca. 100 000 und von 2012 bis 2022 nochmals 350 000. Total haben Spenderinnen das Archiv seit seiner Gründung 1997 bis heute mit über einer halben Million Franken unterstützt.

4. Finanzierung 2022

Seit 2014 hat das Frauenkulturarchiv eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Graubünden mit einem Betriebsbeitrag über 64 000 Franken. Dazu kommen Beiträge von GönnerInnen, Spenden und Sponsorenbeiträge. Für Projekte müssen Drittmittel akquiriert werden.

5. Archivbestände und Bibliothek 1997-2022

1997: Als erster Bestand erhielt das Frauenkulturarchiv das Archiv der Frauenzentrale Graubünden.

2022: Das Frauenkulturarchiv bewahrt 250 Archive. Es handelt sich um Organisationsarchive, private Nachlässe, Werkarchive und Archive zu Bildung und Sozialem.

2022: Die Bibliothek umfasst ca. 2000 Medien.

2022: Das Biografische Archiv umfasst rund 1500 biografische Dossiers von Frauen in Graubünden.

6. Projekte und Veranstaltungen seit 1997 in Auswahl

1997-2022: Das Frauenkulturarchiv hat rund 200 öffentliche Veranstaltungen angeboten, darunter Vorträge, Podien, Weiterbildungen, eine Unternehmerinnenmesse, Archivkurse, Ausstellungen, Vernissagen oder Gespräche. Sie wurden bis 2022 von ca. 7500 Personen besucht.

1998: Erstmals erscheint die Archivzeitschrift «Hortensia»

1998, 23. März: das Frauenkulturarchiv lädt alle Grossrätinnen im Foyer des Grossen Rats zu einem Informationsaperitif ein.

1998, 28. Juni: 1. Salongespräch mit Corin Curschellas in der Klibühni in Chur

1998, 6. September: 2. Salongespräch im Kloster Disentis. Mit Verleger Hanspeter Lebrument

1998, 3. Oktober: Das Frauenkulturarchiv feiert im Kino Thusis sein einjähriges Bestehen.

1998, 29. Oktober: 3. Salongespräch mit Marcella Maier-Kühne in St. Moritz.

1998, 5. Dezember: 4. Salongespräch mit Schwester Florentina Camartin in Thusis

1998, 3. November. Auf Vorstellungstour in der Chesa Fliana.

1999, 8. Februar: 5. Salongespräch in Scuol mit der Unternehmerin Urezza Famos.

1999, 19. März: 100 Tag im Amt. 6. Salongespräch mit Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf

1999, 24. April: 1. Impulstagung ««Frauen in die Politik» in Thusis. Zu Gast u.a. Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf und Standesvize: Sina Stiffler-Flury oder die Zürcher Nationalrätin Regine Aeppli Wartmann und die Bundesratskandidatin Ruth Metzler. Grosser Erfolg mit 80 Teilnehmerinnen,

1999 – 2008: Forschungsprojekt «Fraubünden» zur Frauen- und Geschlechtergeschichte in Graubünden. Anlass ist die 200-Jahrfeier des Kantons Graubünden 2003. In den vier Bänden „FrauenRecht“, „FrauenKörper“, „Frauenarbeit“ und „fremdeFrau“ haben 18 Autorinnen und Autoren mitgearbeitet. Sie umfassen 25 Beiträge, der Aufwand betrug 650 000 Franken, wovon der Kanton 2/3 bezahlte. 4000 Exemplare wurden verkauft. Das Projekt und die engagierte Beteiligung und Unterstützung des Kantons finden über die Kantonsgrenzen hinaus Beachtung.

1999, 14. Juni: 7. Salongespräch mit der Präsidentin der Schweizerischen Kommission für Frauenfragen, Chiara Simoneschi-Cortesi. Titel «Wie geht es 1999 den Frauen in der Schweiz?»

1999, 30. Juni: 8. Salongespräch mit der Kunsthistorikerin Anna Gagel zum weiblichen Blick in der Malerei.

1999, 28. August: 9. Salongespräch im Rahmen der Alpinen Kulturtage in Thusis mit Katharina v. Salis, ETH-Professorin.

1999, 14. November: Das Magazin «Lipstick» des Schweizer Fernsehens sendet einen Beitrag über das Frauenkulturarchiv.

2000, 21. Februar: Szenische Lesung Meta von Salis-Marschlins. Mit der Schauspielerin Claudia Fenner (1964-2005). Wir gingen auf Tournee in Thusis, Pontresina, Flims, Scuol, Davos und Chur. Das Konzept schrieb Doris Stump und die Regie lag bei Liliana Heimberg.

2000, 8. April in Thusis: 2. Impulstagung «Frauen in die Politik» mit der Bündner Frauenzentrale zum Thema Gemeindepolitik. Es kommen nur 22 Frauen. Die Tagung wird nicht mehr durchgeführt.

2001: 13. Januar: RaetiaNet. Netzwerk für Frauen in der Bündner Politik. Gemeinsam mit der Stabstelle für Gleichstellungsfragen. Kernstück war eine Internetplattform. Nach einem fulminanten Start und Treffen mit verschiedenen inspirierenden Referentinnen versandet das Projekt wieder.

2001, 26. August: Salongespräch «Gewalt in der heilen Alpenwelt» im Rahmen der alpinen Kulturtage in Thusis mit Vertreterinnen des Frauenhauses Chur, Kinderarzt und Leiter der Kinderschutzgruppe Chur, Elmar Keller.

2002, Juni: Das Rote Sofa. Jour fixe. Wurde schnell wieder abgeschafft

2002, 16. November: Schweizerischer Archivtag.

2003, «Frauen forschen.» Veranstaltungsreihe bei der Forscherinnen zu Wort kommen.

2006, 3. Mai: Wissenchaftscafé. Frauen in der Bündner Geschichte.

2003, 30./32. August: Tagung mit der Historischen Gesellschaft Graubünden und dem Geschichtsforschenden Verein Oberwallis zur Frauen- und Geschlechtergeschichte.

2004: Der Anerkennungspreis dunna wird gemeinsam mit den Akademikerinnen Graubünden geschaffen.

2006, 17. und 18. November: Praesenta Chur. Messe für Unternehmerinnen Südostschweiz. Gemeinsam mit dem Netzwerk Einfrau-Unternehmerinnen NEFU Graubünden. Mit 29 Ausstellerinnen aus Kunsthandwerk, Mode und Beauty.

2011, 30.5.: Gedenkausstellung für die Dichterin Leonie Patt.

2011: Vortrag von Nina Zogg über Jenische in Graubünden

2011: Lesung und Erzählung mit Annamaria Hartmann

2012-2013: 15-Jahr-Jubiläum des Frauenkulturarchivs mit der Schaufensteraussellung «per ün mumaint». 12 Schaufenster zur Frauengeschichte in Graubünden.

2012, 26.10: Was es braucht, ist Herzblut. Podium mit Frauen aus der Wirtschaft. Mit Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner, der Scarnuz-Grischung Mitgebründerin Irma Caveng und der Unternehmerin Brigit Pedolin im Auditorium der GKB.

2012, 3.11.: Teilnahme am 4. Schweizerischen Archivtag.

2013, 7.2. Vortrag der bekannten Philosophin und Kulturforscherin Carola Meier-Seethaler über Symbole und weibliche Spiritualität

2013, 7.3.: Podium „Rückgrat“ mit Bündner Politikerinnen. Mit dabei: Silva Semadeni, Brigitta Gadient, Anna Giacometti und Gabriella Binkert.

2013, 25. 10: Anlass über Bündnerinnen in der Armee. Mit Gret Studach, Emilia Caveng und Erna Kessler.

2013: Konzert mit La Lupa.

2014, 26.10.: „Hanna La Tirolra“. Lesung und Gespräch mit Linard Candreia.

2014, 26.10.: „Der weibliche Blick“, Podium mit den beiden Bündner Filmerinnen Bertilla Giossi und Susanna Fanzun in der HTW Chur.

2014, 28.11.: Die Wellküren, Konzert und Humor.

2015, 21. März: Die Stickkönigin. Hommage an Elly Koch (1916-2017) im Marsöl mit über 250 Besucherinnen und einer  Ausstellung mit Kreuzstichexponaten dazu.

2015, 9.5: Andrea Kauer führt durch das Depot des RM

2015, 29.6.: Gedenkanlass für Hortensia v. Salis zu ihrem 300. Todestag. Mit Lancierung von Bündnerinnen.ch

2015, 2.11: Podium „versorgt“ über fürsorgerische Zwangsmassnahmen.

2015: Erstmals bieten wir ein Archivpraktikum an.

2016, 1.7.: Buchvernissage. Annelise Leu, erste Hotelière der Schweiz.

2016, 5.11.: Frauen kochen I. Mit Rina Steier-Peduzzi und der Kochjournalistin Myriam Zumbühl.

2016, 3.12.: Frauen kochen II. Mit Margrith Picenoni und Elvira Salis über ihr Bergeller Kochbuch und Cilgia Nogler über ihre Engadiner Rezeptbücher „La Padella“.

2016: 12 Interviews mit Betroffenen von Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in Graubünden.

2017, 27.4.: Kabarett mit Anet Corti. Humor zum Tag der Frauen.

2017, 9.6.: Internationaler Archivtag.

2017, 24.11.: Vortrag von Katherina Zäch über Wasser und Brunnen in kirgisischen Dörfern

2017: Eingang des Werkarchivs der Musikerin Corin Curschellas.

2018: Zweites Archivlokal in Thusis

2018, 13.1.: Erster Biografiekurs in Chur.

2018, 20./21.4.: Workshop und Lesung mit der Erfolgsautorin Nicole Staudinger, der „Schlagfertigkeitsqueen“.

2018, 4. 12.: Konzert mit „La Triada“, Corin Curschellas, Ursina Giger und Astrid Alexandre

2018/2019, 22. 12 bis 12.1: Ausstellung über die Musikerin Corin Curschellas in der Churer Stadtgalerie.

2019, 15. 2.: Eröffnung Zweitarchiv Thusis; Lesung und Autorinnengespräch mit Margreth Marugg-Manni über ihr Buch «Das Leben der Anna Marie Schmid-Lanicca»

2019, 26. 3. 23.4.: Biografiekurse

2019, 30. 4.: Kurs «Vom Manuskript zum Buch» in Thusis             

2019, 17. 8. Blumenreise nach Mistail mit der Autorin Margareta Fuchs

2019, 24.10./6. 12. Biografiekurs in Thusis

2019, 20.11. Vernissage der Dissertation «Die verlorenen Töchter» im Hotel Stern, Chur

2020, 1. Coronajahr, das Frauenkulturarchiv bleibt wie andere Institutionen vom 16.3. bis 11.5. geschlossen.

2020, 27. 11.: Räucherseminar mit der Wildhüterin Pirmina Caminada im Lugnez

2020, 2.12.: „Nicht von hier“. Buchvernissage mit Margrit Cantieni

2021, 2. Coronajahr. Homeoffice bis 1. März 2021 und Absage des Festes zum 50. Jubiläum des Frauenstimmrechts.

2021, 23.10.: Kirschbäume soll man nicht fällen. Buchvernissage mit Silvia Schneider-Schiess.

2021, 6. 11./4.12.: Biografiekurs

2022, 5.3.: Marietta Balzer-Caspar. Erinnerungen an Lantsch/Lenz wie es einmal war. Im Schulhaus in Lantsch.

2022, 17.9.: Vortrag der Ratiogärtnerin Silvia Meister in der Klibühni Chur.

2022, 1.10.: Feier zum 25-Jahrjubiläum des Frauenkulturarchivs im Theater Chur.

SMR/27.9.2022